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Der mutige Krabbenbesuch

Inmitten des bunten Treibens von Geschäftsgassen lag ein besonders origineller Laden, das Krabbel-Kabinett, bekannt für seine außergewöhnliche Auswahl an Hosen in allen Formen und Größen. Gerade im Schaufenster wurden ein paar neumodische Hosen ausgestellt, die im Sonnenlicht funkelten und vorübergehende Passanten neugierig machten.

Nicht ahnend, welches Abenteuer ihm bevorstand, klick-Klackte Eine Krabbe auf seinen acht geschickten Beinen Richtung Krabbel-Kabinett, angelockt von dem Glanz der Hosen, die so anders aussahen als die Algen und Korallen ihres Meeresheims. Die Krabbe hatte schon Geschichten von der Welt außerhalb des Wassers gehört und träumte davon, eines Tages Menschenkleidung zu tragen.

— Mein lieber Herr Manfred, Sie müssen diese charmante kleine Krabbe sehen, die hier hereinspaziert ist! rief Frau Schneiderin, die stolze Besitzerin des Geschäfts, als sie den unerwarteten Gast erblickte. Herr Manfred, der Verkäufer mit Augen so scharf wie Nadeln und einem Sinn für Mode, hüpfte hinter der Theke hervor und staunte über den mutigen Besucher.

— Grüß dich, kleiner Freund! Was verschafft uns die Ehre deines Besuches? fragte er neugierig.

Die Krabbe schnippte mit ihren Scheren, als wolle sie sagen: Ich bin auf der Suche nach dem perfekten Paar Hosen!

Gerade als die beiden Menschen überlegten, wie sie dem exotischen Kunden helfen könnten, polterte Ein Igel in den Laden, seine Stacheln glänzten wie tausend kleine Diamanten in der Mittagssonne. Der Igel war auf der Suche nach einem warmen Outfit für die kühlen Herbsttage, denn seine Stacheln boten zwar Schutz, waren aber keine große Hilfe gegen die Kälte.

— Hallo allerseits, ich bin auf der Suche nach etwas Kuscheligem, begann das Igelchen und entdeckte dabei die neugierige Krabbe. — Oh, und wer bist du denn?

Die Krabbe klackerte wieder und machte eine kleine Verbeugung vor dem Igel, der sie mit wohlwollendem Blick musterte.

— Eine Krabbe in einem Geschäft? Das ist ja allerhand, lachte Herr Manfred. Aber keine Sorge, wir finden für jedes Tier das passende Gewand!

Frau Schneiderin, die ein Herz für alle Wesen hatte, egal ob stachelig oder gepanzert, nahm Maß bei der Krabbe und dem Igel, um passende Anziehsachen zu fertigen. Für die Krabbe erschuf sie eine spezielle Hose mit acht Beinöffnungen, damit jedes Beinchen seinen Platz fand. Die Hose war aus einem weichen Seesternstoff gefertigt und glitzerte im Licht. Der Igel bekam eine gesteppte Weste, weich wie Moos und so warm, dass er sie kaum erwarten konnte, sie zu tragen.

Während Frau Schneiderin und Herr Manfred bei ihrer Arbeit waren, verstrickten sich die Krabbe und der Igel in ein Gespräch über ihre unterschiedlichen Heimatorte und Abenteuer.

— Weißt du, es ist ziemlich kühl unter den sternenklaren Wellen, aber nie so kalt wie hier an Land, erzählte die Krabbe.

— Und deine Welt muss sehr still sein, nicht wahr? Kein Rascheln der Blätter im Wind, keine Vögel, die zwitschern, sinnierte der Igel.

— Tatsächlich! Aber wir haben das Singen der Wale und das Plätschern der kleinen Fische – jede Welt hat ihre eigene Melodie, antwortete die Krabbe.

Als die Sonne durch das Schaufenster sank und ihre letzten Strahlen auf die Freunde warf, war ihre Kleidung fertig, und was für ein Anblick das war! Die Krabbe drehte sich in ihren schimmernden Hosen, während der Igel kuschelig in seiner Weste eingepackt war.

— Du siehst fabelhaft aus, mein Freund, staunte der Igel.

— Und du bist bereit für herbstliche Abenteuer, schnippte die Krabbe.

Aber die Krabbe fühlte sich auf dem trockenen Land noch nicht ganz wie zu Hause und vermisste das kühlende Nass. Der Igel, clever wie er war, hatte eine zauberhafte Idee.

— Komm, ich zeige dir den Park mit dem großen Teich, dort kannst du schwimmen, während ich dir von den Eicheln und Beeren des Herbstes erzähle, schlug der Igel vor.

Zusammen gingen sie hinaus in das lebhafte Treiben des späten Nachmittags, bereit für ein weiteres Abenteuer. Der Igel, warm eingepackt, und die Krabbe, stilvoll bekleidet, zogen die Blicke der Passanten auf sich und strahlten in der goldenen Herbstsonne. Sie erkannten, dass Freundschaft und die Freude an neuen Erfahrungen die besten Abenteuer sind, die man haben kann.

Und so, in den schattigen Ecken des Parks, neben plätschernden Bächen und über glitzernden Teichen, teilten sie ihre Geschichten, voller Lachen und Neugier, während der Herbst um sie herumtanzte. Jeder Augenblick war eine neue Seite in ihrem eigenen, spannenden Märchenbuch, und das nächste Kapitel wartete nur darauf, erkundet zu werden.

Mit einem Koffer voller Erinnerungen und Herzen, die wärmer waren als jedes Kleidungsstück sie je machen könnte, schworen sich die Krabbe und der Igel, dass dies nicht ihr letztes Abenteuer zusammen sein würde. Denn in einem Universum so wunderbar und weit wie ihr eigenes, kann man niemals wissen, welches Geschäft, welche Hose oder welcher neue Freund gleich um die Ecke wartet.

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