Es war im Herzen des Vulkans, wo das Land unter einem feurigen Himmel glühte und der Boden unter den Füßen warm wie frisch gebackenes Brot war, da begann eine Geschichte, so ungewöhnlich und fesselnd, dass sie durch die Zeiten hallen würde. Der Protagonist dieser Erzählung war niemand Geringeres als Eine Kröte, bekannt in diesen Teilen als der gewitzteste und mutigste Sprungkünstler weit und breit.
Eines Morgens, als die Sonne gerade eben den Schlaf aus den Augen wischte, entschloss sich Unsere Kröte zu einem Spaziergang der anderen Art. Sie wollte die Geheimnisse des Vulkans erkunden – eine Ode an den Mut, den so viele in Geschichten preisten. Mit sprudelndem Eifer in den Augen und einem Rucksack voller Beeren – für den kleinen Hunger zwischendurch – machte sie sich auf den Weg.
Es dauerte nicht lange, da begegnete die Kröte einem Wesen von beeindruckender Gestalt und Gelassenheit. Es war Ein Kamel, welches majestätisch vor einer Höhle stand, die in den Vulkan führte. Das Kamel, eine Kreatur von welcher Reisende sagten, sie besäße die Weisheit so manchen vergangenen Zeitalters. Sein Blick war tief und durchdringend, und auf seinem Rücken trug es Taschen gefüllt mit geheimnisvoll schillernden Steinen.
— Seid gegrüßt, edles Geschöpf! Möget Ihr mir euren Namen verraten? fragte die Kröte mit einer Verbeugung, die seinesgleichen suchte.
— Mein Name ist in den Winden verweht und in den Sternen geschrieben, doch Ihr könnt mich Kamel nennen, antwortete die erhabene Gestalt und neigte leicht den Kopf.
— Ich bin auf dem Weg, das Herz dieses schlummernden Riesen zu erkunden, begann die Kröte. Habt Ihr vielleicht Weisheiten, die Ihr mit einem waghalsigen Wanderer teilen würdet?
— Ah, das Innere des Vulkans ist kein gewöhnlicher Ort, und es bedarf mehr als nur Mut, sich seinen Prüfungen zu stellen. Folgt mir, Die Kröte, und Ihr werdet vielleicht finden, was Ihr sucht, sprach das Kamel und schritt in die Höhle hinein.
Ohne zu zögern folgte die Kröte dem Kamel, und zusammen betraten sie das Reich der flüsternden Schatten und des zischenden Dampfes. Ihre Reise führte sie durch Gänge leuchtend von glühendem Gestein und über Brücken, die aus erstarrter Lava gebildet waren. Sie kamen an unterirdischen Seen vorbei, deren Wasser in einem geheimnisvollen Blau schimmerte und an wundersamen Kristallen, die das spärliche Licht brachen.
— Was ist es, das Ihr an diesem Ort zu finden hofft? fragte das Kamel, während sie eine Höhle betraten, in der die Wände von funkelnden Edelsteinen bedeckt waren.
— Ich suche nach dem Flammenherz, antwortete die Kröte bestimmt. Es soll einem Wesen Stärke und Mut verleihen, die es nie zuvor geahnt hat.
— Das Flammenherz, murmelte das Kamel nachdenklich.
Als sie tiefer in den Vulkan vordrangen, begegneten sie vielen Herausforderungen. Sie mussten aufpassen, nicht von kleinen Gasexplosionen überrascht zu werden, die wie böse Kobolde aus dem Boden sprangen. Sie lösten Rätsel, die in die Wände gemeißelt waren, und sprangen über Klüfte, deren Tiefe im Dunkel verborgen lag.
Und so kam es, dass Unsere Helden, nach Stunden des Irrens und des Überwindens, zu einem riesigen, offenen Raum gelangten. In seiner Mitte ruhte ein Kristall so groß wie ein Haus, sein Inneres bewegt wie die Flammen eines Feuers.
— Ist dies das Flammenherz? fragte die Kröte atemlos.
— Es ist das Herz des Vulkans, aber nicht jedes Herz gibt, was Ihr sucht, antwortete das Kamel weise und ging neben die Kröte. Nur ein reines Herz, das gewillt ist zu teilen und zu schützen, kann die wahre Stärke dieses Ortes erkennen.
Die Kröte verstand und näherte sich dem Flammenherz. Sie berührte es sanft und spürte eine Wärme, die durch ihren gesamten Körper floss. Doch statt Gier nach Macht war es die Liebe zu den Freunden und das Verlangen, ihre Heimat zu beschützen, die ihr Herz erfüllte.
— Ihr habt die Prüfung bestanden, Ihr seid wahrlich ein Held, sagte das Kamel.
Mit einem neuen Gefühl der Verantwortung und der Mut von Abenteuern in ihren Adern kehrte die Kröte zurück an die Oberfläche. Sie wusste nun, dass wahre Stärke nicht aus einem Flammenherz, sondern aus den Taten eines jeden Tages erwächst.
Vom Tag ihrer Rückkehr an erzählte man sich von der Kröte, die das Herz des Vulkans eroberte und mit einem Kamel, so weise wie die Wüstennächte, die wahre Bedeutung von Mut und Stärke fand. Ihre Geschichte wurde zu einer Legende, die noch viele Kinder vor dem Schlafengehen hören sollten, ihre Augen hell vor Staunen und ihre Herzen warm von der Hitze des Vulkans und der Güte der wahren Helden.