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Der schmelzende Held

In der verschneiten Welt eines zauberhaften Winters, umhüllt von der Kälte des Eises und dem Schimmer zarter Feuerflocken, stand ein Schneemann am Eingang eines ungewöhnlichen Ortes, wo Menschen wie Vögel flogen. Sein Körper war fest und stolz aus Schnee geformt, die Augen zwei funkelnde Kohlestücke, eine knallrote Möhre zierte seine Nase, und ein breites Lächeln aus kleinen Kieselsteinen lud jeden ein, der an ihm vorbeiging, Freude zu teilen.

— Guten Morgen, Herr Schneemann! Sind Sie nicht ein wenig weit weg von Ihrem Garten?
Ein kleiner Sparrow, der um die Welt fliegen konnte, grüßte den Schneemann mit einem kecken Piepsen, als er sich an diesem ungewöhnlichen Ort, einem Flughafen, niedergelassen hatte.

— Ach, lieber Sparrow, ich bin ein Abenteurer, und die Kälte, du siehst, es hält mich nicht zurück! Aber ich muss gestehen, die Sonne hier ist wärmer als erwartet, antwortete der Schneemann und betrachtete sorgenvoll eine winzige Schneeschmelze, die an seinem runden Bauch heruntertropfte.

Trotz der Sorge um die warmen Strahlen machte der Schneemann große, stapfende Schritte durch das geschäftige Getümmel von Familien, Paaren und eiligen Geschäftsreisenden. Zu seiner Rechten und zur Linken stiegen lange Vögel aus Metall gen Himmel, und der Himmel selbst war ein Gemälde, das in Blau und Orange gemalt schien.

Während er voranschritt und sich in den Korridoren des Flughafens verlor, weckte eine Stimme seinen Wunsch nach Freundschaft und Abenteuer.

— Entschuldigung, kann ich Ihnen behilflich sein?

Vor dem Schneemann stand ein Rettungsschwimmer, sein Anzug glänzte hell und die Rettungsboje an seiner Seite zeugte von vielen geretteten Leben. Niemand hätte gedacht, einen Rettungsschwimmer in einem Flughafen zu sehen, aber hier stand er, in seinem Element, bereit zu helfen und zu beschützen.

— Oh, ja! Ich versuche, an einen Ort zu gelangen, an dem es kühl genug ist, damit ich nicht… äh… zu einer Pfütze schmelze. Haben Sie eine Idee, wohin ich gehen sollte? bat der Schneemann, der sich sichtbar kleiner fühlte.

— Nun, ich glaube, es gibt einen ganz besonderen Flug, der gerade für Sie passend sein könnte! Folgen Sie mir bitte, sagte der Rettungsschwimmer lächelnd.

Sie schlenderten gemeinsam durch die Hallen, vorbei an bunt erleuchteten Geschäften und duftenden Wartebereichen. Der Schneemann sah Kinder, die in ihre Wintermäntel eingemummelt waren, und lachte, während sie spielten und auf ihren Flug warteten. Er spürte eine tiefe Verbundenheit mit ihnen, denn auch er war ein Kernstück des Winterspiels.

Schließlich erreichten sie das versteckte Juwel dieses Ortes – einen speziell für Schneemänner geschaffenen Wartebereich. Es war ein magischer, schattiger und klimatisierter Raum, in dem Schneefiguren aus aller Welt versammelten, um auf ihren Flug zu warten. Eisige Kunstwerke glitzerten in der Ecke, frostige Getränke wurden von pinguinförmigen Robotern serviert, und jeder Schneemann konnte nach Herzenslust plaudern und schmunzeln, ohne sich um die schmelzende Gefahr zu sorgen.

— Sie haben meinen Tag gerettet! Wie kann ich Ihnen danken? frohlockte der Schneemann.

— Ganz einfach, sagte der Rettungsschwimmer mit einem Zwinkern. Halten Sie ihre Kühle und erzählen Sie jedem weiterhin von Ihren wunderbaren Geschichten und Abenteuern!

Der Schneemann nickte dankbar und setzte sich auf eine gefrorene Bank, während der Rettungsschwimmer sich entfernte, um anderen Hilfsbedürftigen zu helfen. Plötzlich saß ein kleiner Schneejunge neben dem heldenhaften Schneemann.

— Erzählen Sie mir eine Geschichte! bat der Schneejunge mit leuchtenden Augen.

Und so begannen neue Abenteuer. Der Schneemann, gerettet und voller Geschichten, die es wert waren, geteilt zu werden, saß da und begann, mit freudigem Stimmklang über weite Gletscherstädte, schneeweiße Freundschaften und frostige Heldentaten zu berichten.

In jener kühlen Ecke des Flughafens fand der Schneemann einen Ort voller Herzenswärme, denn Geschichten und Lachen waren hier viel wichtiger als die äußere Kälte. Er begriff, dass sein Abenteuer nie enden würde, solange er genug Fantasie und Freunde hatte, die bereit waren, seine eisige Welt zu entdecken.

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