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Der Ninja und der Hahn am Vulkan

In der Ferne, wo die Erde den Himmel in tanzenden Wolken aus Dampf und Asche küsste, dort thronte der alte Vulkan Kaminari. Sein Gipfel, gekrönt mit einem ewigen Rauchkranz, war die Heimat des klügsten und gewandtesten Ninjas des Landes – Ein Ninja. Mit einem Umhang so schwarz wie die tiefste Nacht war Ein Ninja bekannt für seine Tapferkeit und die Fähigkeit, mit den Schatten zu verschmelzen.

Eines Morgens, als der Himmel in leuchtenden Farben erwachte, glich der Frieden des Vulkans einem stillen Lied. Doch diese Ruhe sollte nicht lange währen. Ein Ninja hörte einen seltsamen Klang, einen Klang, der nicht zu der Stille des Vulkans passen wollte. Es war ein kräftiges, rhythmisches Kikeriki. Neugierig auf diesen ungewöhnlichen Besucher in der Einsamkeit des Vulkans, beschloss Ein Ninja, der Sache auf den Grund zu gehen.

— Kikeriki! Kreatur der Schatten, zeige dich und fürchte dich nicht, sprach Ein Hahn, der mit Federn so golden wie die Sonne geschmückt war.

Ein Ninja trat aus dem Schatten, die Neugier hatte seine Vorsicht überwunden. Ein Hahn blickte auf, ein Funkeln in den klugen Augen. Es war nicht alltäglich, dass man eine solche Erscheinung auf Kaminari begrüßen durfte.

— Was führt dich, oh geschmückter Hahn, in das Reich der flüsternden Rauchsäulen und schlummernden Lavaseen? fragte Ein Ninja höflich.

Ein Hahn schüttelte sein prächtiges Gefieder und blickte hinauf zum Gipfel des Vulkans.

— Ich suche das Feuerherz, den Edelstein, der in den Tiefen dieses Berges schlummert. Er ist das Herzstück eines alten Geheimnisses, das nur der mutigste Krieger enthüllen kann. Aber ich bin ein Hahn, kein Bergsteiger. Deshalb suche ich einen Helden, der mich auf dieser gefährlichen Reise begleitet, erklärte der Hahn mit festem Ton.

Ein Ninja, dessen Herz für Abenteuer und Geheimnisse brannte, nickte entschlossen.

— Dann werde ich dich führen, tapferer Hahn. Gemeinsam werden wir den Vulkan bezwingen und das Feuerherz finden.

So begann ihre Reise über steinige Pfade, vorbei an zischenden Dampfsäulen und tiefen Schluchten, deren Boden im Dunkeln lag. Der Vulkan schien zu leben, sein Atem ein ewiges Brodeln in den Tiefen.

Als die Sonne sich neigte und der Abend nahte, erreichte der Ninja mit dem Hahn eine Höhle, die von geheimnisvollen Zeichen umrahmt war. Diese Höhle, so erzählten die Legenden, war der Schlüssel zum Herzen des Vulkans.

— Achtung, dies ist ein verwunschener Ort, flüsterte Ein Ninja. Wir müssen auf jedes Zeichen achten, das die Natur uns gibt.

In der Höhle funkten kleine Kristalle im Licht ihrer Fackeln wie Sterne in einer klaren Nacht. Doch unter all diesen Schätzen fiel Ein Ninja ein kleines, unscheinbares Kuscheltier auf, das neben einem Felsvorsprung lag. Es war ein Plüschdrache, mit rubinroten Augen, der verloren und verlassen wirkte.

— Schau, dieses Kuscheltier… es scheint fast, als wache es über die Höhle, wunderte sich Ein Hahn.

Ein Ninja nahm es behutsam in die Hand und spürte eine unerklärliche Wärme, die von dem Plüschdrachen ausging. Im selben Moment änderte sich die Atmosphäre der Höhle. Geheimnisvolle Runen begannen, auf den Wänden aufzuleuchten, als würden sie den Weg weisen.

— Es scheint, als hätten wir den Schlüssel zum Herzen des Vulkans gefunden, in diesem unscheinbaren Beschützer hier, staunte Ein Ninja.

Mit dem Kuscheltier in der Hand folgten sie den leuchtenden Runen, die in einen verborgenen Gang führten. Der Weg wurde wärmer und das Dröhnen des Vulkans immer lauter, ein Beweis dafür, dass sie sich seinem Herzen näherten.

Stunden vergingen, die Luft wurde heißer, und der Drache in Ein Ninjas Hand schien im Takt des Vulkans zu pulsieren. Schließlich erreichten sie eine große Kammer, in dessen Zentrum ein leuchtender Edelstein thronte – das Feuerherz.

Ein Hahn flatterte freudig auf und ab, doch Ein Ninja hielt inne, ein Gefühl von Ehrfurcht und Respekt in sich tragend.

— Wir haben es gefunden, das Herz des Vulkans. Jetzt müssen wir entscheiden, was wir damit tun, sagte Ein Ninja mit Bedacht.

Ein Hahn blickte zu dem Ninja, der ein würdiges Lächeln auf den Lippen trug.

— Wir werden es beschützen, als Hüter des Feuerherzes, damit es nie in die falschen Hände gerät, sprach Ein Hahn.

Ein Ninja und Ein Hahn verwahrten das Kuscheltier an der Seite des Edelsteins, um als ewige Wächter über das Feuerherz zu wachen. Einst getrennt durch Schicksal, waren sie nun vereint in einer Mission, die ihr Mut und ihre Freundschaft besiegelten.

Die beiden kehrten zurück zur Spitze des Vulkans, wo sie sich verabschiedeten. Ein Hahn mit dem Glanz des Abenteuers in den Augen, Ein Ninja mit der Weisheit eines Hüters in der Seele.

Und obwohl der Vulkan weiterhin rauchte und brodelte, kannte er nun die Stille eines Geheimnisses, das von zwei ungleichen Helden bewacht wurde. So lebten Ein Ninja und Ein Hahn ihre Tage, bereit, sich erneut zu treffen, sollte das Schicksal es so wollen, einer Legende folgend, die im Herzen von Kaminari begann.

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