Mitten im tiefen, dichten Dschungel stand ein merkwürdiges Gefährt. Es war groß, gelb und ganz anders als alles, was die Tiere des Waldes kannten. Der Schulbus blinkte mit seinen großen Augenlichtern, als ob er die Vögel zum Gesang animieren wollte.
Ein Gorilla, der neugierige Held unserer Geschichte, hockte auf einer großen Ceiba-Baumkrone und betastete sein weiches Kuscheltier, einen kleinen Bären, den er Toto nannte. Toto war sein Liebstes; sie erlebten jedes Abenteuer gemeinsam. Heute war ein ganz besonderer Tag, denn unser Gorilla-Held hatte beschlossen, dem seltsamen gelben Monster näherzukommen.
— Hoho, was mag das wohl sein? — sagte der Gorilla und kletterte mit Toto im Arm geschickt von Ast zu Ast, bis er vor dem Bus stand. Der Bus schien fast so lebendig wie die Wesen des Waldes und lockte den Gorilla mit einem mysteriösen Versprechen auf Abenteuer.
Als der Gorilla seine behaarte Hand nach der Tür des Busses ausstreckte, kamen Geräusche von innen. Schritte nahmen zu, und im nächsten Augenblick schwang die Tür auf. Ein Feuerwehrmann, mutig und in rot-schimmernder Kleidung, stand nun vor unserem Helden.
— Hallo, wer bist du denn? — fragte der Feuerwehrmann und zeigte ein warmes Lächeln.
Der Gorilla, etwas verwirrt aber neugierig, schwang sich in den Bus. Toto knuddelte er dabei fest an seine Brust.
— Ich bin auf der Suche nach Abenteuern, — grunzte der Gorilla tapfer.
Der Feuerwehrmann nickte und sein Blick fiel auf Toto.
— Ein Kuschelfreund, wie ich sehe. Bist du bereit, auch ihm ein sicheres Abenteuer zu bieten? — fragte er mit einem Zwinkern.
Der Gorilla nickte, sein Herz pochte vor Aufregung. Zusammen mit dem Feuerwehrmann nahm er auf einem der bunten Sitze Platz.
— Ich bin auf einer Mission, und du bist genau richtig gekommen, um mir zu helfen, — erklärte der Feuerwehrmann. — Wir müssen dringend den Zuckerkuchen-Teich erreichen. Die dort lebenden Frösche haben ein großes Problem. Ihr Teich droht auszutrocknen!
Der Gorilla klopfte sich auf die Brust.
— Kein Problem zu groß für uns!
Mit einem Ruck setzte sich der Bus in Bewegung, die Welt draußen wurde zu einem bunten Wirbel. Vorbei an Bäumen, die sich verneigten, als wüssten sie um das bevorstehende Abenteuer, und Blumen, die ihre besten Wünsche in Form von Düften schickten, fuhren sie dem Horizont entgegen.
Stunden vergingen, und unser Held und sein neuer Freund sprachen über alles, von den höchsten Baumschaukeln bis zu den mutigen Einsätzen, in denen der Feuerwehrmann seinen Mut unter Beweis stellte.
— Und jetzt, — sagte der Feuerwehrmann, während der Bus eine Hügelkuppe erklimmte, — musst du deinen Mut zeigen. Wir sind fast am Teich, aber ich habe erfahren, dass er von einer Horde wild gewordener Ameisenbären bewacht wird.
Der Gorilla spannte seine Muskeln an und nickte.
— Mit Toto an meiner Seite kann ich jedes Tier besiegen!
Der gelbe Bus rumpelte schließlich zum Halt. Der Zuckerkuchen-Teich lag vor ihnen, umgeben von Ameisenbären, die wild und aufgeregt herumwirbelten.
— Hier ist unser Problem, — sagte der Feuerwehrmann. — Diese Ameisenbären behaupten, der Teich gehört eigentlich ihnen und wollen nicht, dass wir den Fröschen helfen. Wir müssen sie überzeugen, dass wir ihnen nichts wegnehmen wollen.
Unser heldenhafter Gorilla trat kühn aus dem Bus, Toto noch immer fest im Griff.
— Hört zu, Ameisenbären, — rief er mutig. — Wir sind hier, um den Fröschen zu helfen, und es ist genug Wasser für alle da!
Doch die Ameisenbären waren stur und wollten nicht nachgeben.
— Was sollen wir tun? — fragte der Feuerwehrmann, dabei schien sich die Sorge in seinen Falten abzuzeichnen.
Der Gorilla schaute auf seine flauschige Begleitung hinunter. Toto lächelte ihn mit glänzenden Knopfaugen an, als ob er etwas zu sagen hätte.
— Vielleicht möchten die Ameisenbären nur einen Freund, genau wie Toto hier ist, — murmelte der Gorilla nachdenklich.
Mit einem klaren Plan im Kopf schritt unser Gorilla mutig voran.
— Wie wäre es, wenn jeder von uns einen Freund bekommt? — schlug er vor. Er zeigte auf Toto und die Augen der Ameisenbären begannen zu leuchten.
Mit Hilfe des Feuerwehrmanns verteilte der Gorilla Kuscheltiere, die im Schulbus versteckt waren, an die Ameisenbären. Diese waren so erfreut über die Geste der Freundschaft, dass ihr Trotz schnell schmolz.
Gemeinsam schafften sie es, den Teich zu retten. Wasser wurde von nahen Quellen herbeigetragen, und die Ameisenbären halfen sogar dabei.
Als der Tag langsam dem Ende zuging, zog der Gorilla mit einem glücklichen Gefühl im Bauch und Toto an seiner Seite zurück in den Bus. Der Feuerwehrmann gab ihm zur Verabschiedung eine kräftige Umarmung.
— Du hast heute großartige Arbeit geleistet, — sagte er. — Dein Mut und deine Freundschaft haben uns gerettet.
Der Gorilla winkte zum Abschied, während der gelbe Bus sich von dem mittlerweile frohen Zuckerkuchen-Teich entfernte, zurück in den Dschungel, aus dem er gekommen war. Und so endete das Abenteuer unseres tapferen Helden, der nicht nur neue Freunde gefunden hatte, sondern auch gelernt hatte, dass die größte Stärke in der Fähigkeit liegt, Freundschaft zu schließen.