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Der Ballkünstler und das weise Huhn

In der malerischen Hügellandschaft, wo die Wiesen übergingen in sanft schwingenden Wäldern und kleinen kristallklaren Bächen, lebte ein Fußballspieler, bekannt und geliebt von allen, die in der Nähe der grünen Felder wohnten. Er beherrschte den Ball wie kein anderer und seine Kunststücke waren weit über das Dorf hinaus bekannt. Doch unsere Geschichte beginnt nicht auf dem Feld, sondern an einem eher ungewöhnlichen Ort.

— Gib acht, Ein Fußballspieler! — rief ein aufgeregtes Huhn, als es sah, wie der Fußballspieler in seinen Gedanken versunken einem Ball hinterherjagte, ohne auf den Weg zu achten, der durch die wilden Blumen am Waldrand führte.

Der Fußballspieler hielt inne und blickte das kleine Huhn an, das mehr zu wissen schien, als ein Huhn gemeinhin wissen sollte. Es war kein gewöhnliches Huhn, sondern es trug ein goldschimmerndes Gefieder und seine Augen funkelten erstaunlich klug.

— Oh, ich bitte um Verzeihung, — sagte der Fußballspieler höflich, — ich war so in meine Übung versunken, dass ich dich beinahe übersehen hätte.

Das Huhn scharrte leicht im Gras und entgegnete:

— Es ist nicht das Übersehen, was mich beunruhigt, junger Künstler des Balls! Es ist vielmehr der Schatten, der sich über unsere schöne Landschaft zu legen droht.

Verwundert über solch unerwartet düstere Worte, ermutigte der Fußballspieler das Huhn fortzufahren.

— Siehst du, — fuhr das Huhn fort, — unsere Welt wird zusammengehalten von Freude und Gemeinschaft, und dein Spiel trägt eine Menge dazu bei. Aber es gibt Gerüchte, dass dieser Frieden gestört werden könnte. Irgendetwas fehlt… Etwas Wichtiges.

— Aber was könnte das sein? — fragte der Fußballspieler. — Und was kann ich, ein einfacher Spieler des runden Leders, schon dagegen unternehmen?

Das Huhn hüpfte geschäftig herum und pickte nach einigen Körnern, bevor es antwortete:

— Es handelt sich um die Bausteine unserer Welt – sie beginnen zu verschwinden. Sie sind das Fundament, auf dem unsere Heimat erbaut wurde, und ohne sie werden wir alle ins Wanken geraten.

Der Fußballspieler brauchte nicht lange, um zu erkennen, dass dies eine Herausforderung war, die er nicht ablehnen konnte. Der Entschluss stand fest, die Bausteine mussten gefunden und zurückgebracht werden.

— Wo finde ich diese Bausteine? — erkundigte sich der Fußballspieler, bereit für das Abenteuer.

— Folge dem Pfad, der gegen das Abendrot tanzt, — sagte das Huhn weise, — dort wirst du zuerst den Berg der Fünf Ecken finden. Die Sage besagt, dass dort das Geheimnis auf dich wartet.

Und so machte sich der Fußballspieler auf den Weg, immer den Ball an seiner Seite, um nicht die Fähigkeiten zu verlieren, die ihm eines Tages vielleicht noch von Nutzen sein könnten.

Die Reise war lang, und der Fußballspieler traf auf seinem Weg viele Bewohner der Landschaft: den wendigen Feldhasen, der in Sprints den Ball stahl, und die eine oder andere Eule, die weise Rätsel stellte. Mithilfe seines Talents und der Lehren des Huhns konnte der Fußballspieler allen Herausforderungen begegnen.

Schließlich erreichte er den Berg der Fünf Ecken, doch dieses Rätsel war schwieriger, als er angenommen hatte. Er sah fünf stolze Türme, die hoch in den Himmel ragten, jeder in Form eines geometrischen Körpers. Dort traf er auf ein Eichhörnchen, das emsig umherlief und scheinbar Bausteine sammelte.

— Hallo, was machst du hier? — fragte der Fußballspieler.

— Ach, ich schaffe Ordnung, — sagte das Eichhörnchen ohne aufzusehen. — Ich versuche diese Bausteine zu sortieren, aber einige passen einfach nicht zusammen.

Da erkannte der Fußballspieler, dass genau hier die Bausteine versteckt waren, die die Welt zusammenhielten. Mit Geschick und Geduld half er dem Eichhörnchen, die Steine zusammenzufügen, und stellte fest, dass jeder Stein eine Emotion, eine Idee oder einen Traum der Einwohner seiner Heimat verkörperte. Mit jedem richtig gesetzten Baustein wurde die Landschaft ein Stückchen vollständiger.

Nach lange Zeit und vielen Abenteuern kehrte er schließlich zum Huhn zurück, die Bausteine sicher in seiner Tasche. Das Huhn nickte zufrieden.

— Du hast gut gearbeitet, — sagte das Huhn. — Und vergiss nicht, was du auf deinem Weg gelernt hast. Jedes Spiel, jeder Kick, und jeder Pass kann die Welt ein Stück besser machen, solange er mit Herz gespielt wird.

So ging der Fußballspieler heimwärts, erfüllt von neuer Weisheit und mit der tiefen Erkenntnis, dass nicht nur Fußballspiele, sondern auch Freundschaft und Mut im Leben zählen. Und wer weiß, vielleicht würde das Huhn eines Tages wieder seine Hilfe benötigen. Doch bis dahin blieben die Wiesen und Felder seiner Heimat der Schauplatz seiner Ballkünste und das Zuhause seines Herzens.

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