Inmitten einer sonnigen Spielzeugstadt, versteckt hinter Puppenhäusern und Kuscheltierbergen, erhob sich ein besonderes Haus. Hergestellt aus purpurnen Ziegelsteinen und Türen, die wie aus Kupfer gefertigt schienen, hatte das Haus etwas Magisches. Und in diesem Haus wohnte ein allerbesonderer Bewohner: Eine Fee.
Eine Fee hatte wuscheliges Haar von der Farbe der Dämmerung und Augen, die in einem Moment wie Blattgrün und im nächsten wie der helle Himmel leuchteten. Die Kleidung von Eine Fee schimmerte in allen Farben des Regenbogens und schien gleichzeitig aus lauter Tautropfen genäht zu sein.
Eines Tages, als Eine Fee gerade dabei war, die Zauberpflanzen zu gießen, die sich munter in der Küche rankten, vernahm Eine Fee ein zartes Klopfen an der purpurnen Haustür. Langsam öffnete Eine Fee die Tür und erblickte drei Wesen, die unterschiedlicher nicht sein konnten. Ein sprechender Kieselstein, eine tapsige Wolke und ein mutwilliger Windhauch standen da und blickten Eine Fee mit erwartungsvollen Augen an.
— Willkommen meine lieben Freunde, seid gegrüßt, sagte Eine Fee mit einem sanften Lächeln.
— Wir brauchen deine Hilfe, Eine Fee, begann der sprechende Kieselstein. — Unser Wald ist in Gefahr, und nur jemand mit deinem zauberhaften Geschick kann uns retten.
— Was ist denn los? fragte Eine Fee besorgt.
— Ein dunkler Zauber liegt über dem Wald, fügte die tapsige Wolke hinzu. — Er zersplittert unsere Freundschaft und lässt uns getrennt und schwach zurück.
Eine Fee verstand. Die Einheit, die den Wald bislang stark und lebenskräftig gehalten hatte, war zerbrochen. Ohne zu zögern, nahm Eine Fee das hellgrüne Zauberbuch, das niemals seinen Platz auf dem Webstuhl verließ, und folgte den drei merkwürdigen Besuchern.
Im Wald angekommen, offenbarte sich das volle Ausmaß der Zerstörung. Überall waren Streitereien und Missgunst zu spüren. Die Tiere mieden einander, und die Pflanzen schienen vor Einsamkeit zu welken. Eine Fee wusste, dass nur mit einem besonderen Zauberspruch Einigkeit und Stärke zurückgebracht werden konnten.
— Wir müssen alle Waldwesen zusammenbringen, erklärte Eine Fee. — Nur gemeinsam können wir diesen Fluch brechen.
So machte sich Eine Fee mit dem sprechenden Kieselstein, der tapsigen Wolke und dem mutwilligen Windhauch auf, jedes Wesen des Waldes zu überzeugen, sich an der großen Lichtung zu versammeln. Von Flüstermäusen über Tanzschmetterlinge bis hin zu Grummelbären, eine nach der anderen wurden die Kreaturen erreicht und zur Einigkeit ermutigt.
Endlich, als die Sonne gerade unterging und der Himmel in einem satten Orange leuchtete, trafen sich alle Waldwesen an der Lichtung. Eine Fee trat vor und hob das Zauberbuch hoch in die Luft. Eine Fee begann Worte zu rezitieren, die älter als die Bäume selbst waren und die Essenz magischer Freundschaft in sich trugen.
— Byrnhilda Sunshine Harmony Transformia, rief Eine Fee aus, während die Worte durch den Wald hallten und das Dunkel zu verschlingen schienen.
Plötzlich begannen die Seiten des Buches zu leuchten, und aus ihnen strömte ein schillerndes Licht, das den gesamten Wald umhüllte. Die Gesichter der Wesen, die einst voller Sorge waren, erhellten sich und leuchteten mit einer Wärme, die nur aus ihren Herzen und ihrem neugefundenen Zusammenhalt kommen konnte.
Die Dunkelheit wich zurück, und als sie verschwand, blühten die Pflanzen auf, die Tiere sangen in Harmonie, und die Waldwesen tanzten im sanften Schimmer des Mondes, der nun die Landschaft in ein sanftes Silber tauchte.
Eine Fee lächelte und schloss das Buch. Freundschaft und Einigkeit waren zurückgekehrt, und mit ihnen auch die Stärke des Waldes. Der sprechende Kieselstein, die tapsige Wolke und der mutwillige Windhauch umarmten Eine Fee dankbar.
— Danke, dass du uns gezeigt hast, wie mächtig wir zusammen sind, sagte eine alte Eiche, die weise und stolz am Rande der Lichtung stand.
Die Tiere des Waldes feierten noch lange in diese Nacht hinein, jubelten Eine Fee zu und versprachen, nie wieder die Harmonie zu vergessen, die sie jetzt so wertvoll umfasste.
Und so lebte Eine Fee weiter im Haus der Eintracht, bereit, mit Zauberspruch und Tat zu helfen, wann immer die Welt rundherum an die Kraft der Gemeinschaft erinnert werden musste.
