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Der Weihnachtsmann und der Wunderfrosch

Inmitten eines tief verschneiten Waldes, dort, wo die Tannen wie grüne Riesen in den Himmel ragen und der kalte Wintermantel alles mit funkelndem Weiß bedeckt, stand eine alte, hölzerne Hütte. Über der Tür hing ein von Raureif überzogener Kranz und aus dem schiefen Schornstein kringelte gemütlich Rauch empor.

Weihnachtsmann, ein herzensguter Geselle mit wallendem Bart und einem Mantel, so rot wie die saftigsten Beeren im Sommer, machte sich in dieser frosten Klause bereit für die bevorstehende heilige Nacht. Er prüfte Listen, sortierte Geschenke und polierte seinen breiten Gürtel. Weihnachtsmann liebte die Stille dieser Hütte, die ihm Raum zum Nachdenken und Vorbereiten gab.

— Schon alles fertig für den großen Tag? — fragte eine sanfte Stimme von draußen.

Weihnachtsmann blickte auf und sah durch das Fenster ein paar neugierige Äugen, die glänzten wie das klare Eis auf einem Wintersee. Es war Ein Frosch, doch kein gewöhnlicher Frosch. Dieser hatte eine leuchtend grüne Farbe, die selbst das dunkelste Grün des Waldes in den Schatten stellte, und trug ein Tuch um seinen Hals wie ein kleiner Edelmann.

— Wer bist du denn? — rief Weihnachtsmann verwundert und öffnete die Tür der Hütte einen Spalt weit.

— Ich bin der Wunderfrosch, und ich habe von deinen Heldentaten gehört, Weihnachtsmann. Du brauchst gewiss Hilfe bei den Vorbereitungen, oder? Man sagt, ich habe magische Kräfte, die ich gerne anbiete. — Der Frosch machte eine höfliche Verbeugung und sprang elegant auf die Schwelle der Hütte.

Weihnachtsmann war zunächst überrascht, doch er kannte die Geschichten über wundersame Begegnungen in der weihnachtlichen Zeit. So bat er den Frosch herein und führte ihn zu einem großen, hölzernen Tisch, auf dem ein besonderes Foto lag.

— Dies hier ist mein liebstes Foto, — begann Weihnachtsmann und wies auf das Bild, das in einem schlichten, aus Tannenholz geschnitzten Rahmen steckte. Auf dem Foto waren fröhliche Kinder aus aller Welt zu sehen, die lachend einen großen, bunt geschmückten Tannenbaum umringten.

— Es erinnert mich jedes Jahr daran, warum ich diese Reise unternehme: um Freude zu bereiten und Herzenswärme zu verbreiten.

— Ein schöner Grund für eine Reise! — quakte der Frosch zustimmend. — Und in diesem Jahr werde ich dich begleiten. Ich spüre, dass ein Abenteuer uns erwartet!

Weihnachtsmann war erfreut über die Gesellschaft und so packten sie gemeinsam die letzten Geschenke ein, schmierten mit Honig bestrichene Brote für die langen Stunden der Nacht und sprachen über die Freude, die sie bringen würden.

Als die Sonne unterging, spitzte der Mond neugierig zwischen den Ästen der Bäume hindurch, als wollte er sagen, es sei Zeit für die Reise. Die beiden Freunde bestiegen den großen, holzgeschnitzten Schlitten, der von prächtigen Rentieren gezogen wurde.

— Auf ins Abenteuer! — rief Weihnachtsmann fröhlich und schwang die Glocken, die festlich klingelten.

Der Schlitten hob mit einem Ruck ab, und sie flogen hinaus in die kalte, klare Nacht, über verschneite Dörfer und glitzernde Städte. Der Wunderfrosch sang leise Weisen, die Weihnachtsmanns Herz wärmer werden ließen und die Rentiere schneller durch den sternenbesäten Himmel ziehen ließen.

Doch als sie das erste Haus erreichten, passierte etwas Unerwartetes. Das Dach war vereist, und der Schornstein, durch den Weihnachtsmann steigen wollte, spuckte plötzlich Funken. Weihnachtsmann versuchte, das Rentiergespann zu steuern, doch der Schlitten rutschte gefährlich.

— Keine Sorge, ich weiß, was zu tun ist! — rief der Wunderfrosch und hüpfte mutig auf das Dach. Mit einer Berührung seiner Froschpfote verwandelte er das Eis in ein sanftes Kissen aus Schnee und die Funken erloschen wie von Zauberhand.

Weihnachtsmann war tief beeindruckt, als sie sicher landeten und er die Geschenke durch den breiter gewordenen Schornstein verteilen konnte. Nacht um Nacht, Haus um Haus, zeigte der Wunderfrosch seine magischen Kräfte, und die Reise verlief trotz manch spannendem Zwischenfall glatt und voller Freude.

Als schließlich die letzte Gabe verteilt war und die ersten Sonnenstrahlen den Himmel in ein zartes Rosa tauchten, kehrten die Freunde zurück in ihre Hütte im Wald. Dort kuschelten sie sich vor dem warmen Kaminfeuer ein und tauschten Geschichten ihrer Nacht aus.

— Du warst ein wahrer Freund und Retter in der Not, — sagte Weihnachtsmann dankbar und legte seine schwere Hand auf den kleinen Kopf des Froschs.

— Und du, Weihnachtsmann, bist der wärmste und freundlichste Geist, den ich je treffen durfte. Dies war eine Nacht, die ich nie vergessen werde! — antwortete der Frosch und blinzelte verschmitzt.

Als sie schließlich eingeschlummert waren, gefüllt mit dem Glück des geteilten Abenteuers, spürte man in der Hütte und weit über den Wald hinaus eine besondere Art von Frieden. Ein Frieden, der nur durch die wundervolle Freundschaft eines Weihnachtsmannes und eines Wunderfrosches in eine schneereiche Winternacht gezaubert werden konnte.

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