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Der Esel und der Ritter des Spukhauses

In einer Nacht, die dunkler war als das tiefste Schwarz der tiefsten Gruben, wo die Sonne niemals ihre warmen Strahlen schickte, stand ein kühnes, jedoch nicht allzu bekanntes Spukhaus. In diesem Haus, dessen Geschichte älter war als die mächtigsten Eichen des Waldes, verbarg sich ein Geheimnis, das niemand zu lösen wagte. Doch in unserem kleinen Dorf lebte ein Esel, dessen Herz so mutig schlug, dass er beschloss, das Rätsel dieses unheimlichen Ortes zu enthüllen.

Dieser Esel, mit Namen Ernesto, war nicht wie die anderen seinesgleichen. Er träumte davon, Abenteuer zu erleben, weit über das Feld zu wandern, das er täglich pflügte. Eines Tages, beim Umherstreifen an den Grenzen des Waldes, stolperte er über einen merkwürdigen Pfad, der direkt zum Spukhaus führte. Es war, als rufe das Schicksal ihn, und ohne zu zögern, folgte er dem Weg.

Als er die knarrenden Tore des Spukhauses passierte, traf Ernesto auf einen Ritter, dessen Rüstung im Mondlicht funkelte. Der Ritter, bekannt als Sir Leonard, war seit vielen Mondzyklen auf der Suche nach einem Schatz, der alten Legenden zufolge im Herzen des Spukhauses verborgen lag.

– Ehrenwerter Esel, wie kommt es, dass du in dieser Nacht hierher findest? – fragte Sir Leonard mit einer Stimme, so kraftvoll wie der Wind, der durch die Ruinen wehte.

– Ich suche das Abenteuer, das hinter diesen Mauern verborgen liegt. Und du, edler Ritter? – antwortete Ernesto, dessen Mut nicht schwankte.

– Ich suche ebenfalls den Schatz, der in diesem Hause verborgen sein soll. Doch eine schreckliche Kreatur bewacht ihn, und allein kann ich sie nicht besiegen. Vielleicht, mit deiner Hilfe, können wir beide unser Ziel erreichen.

So begann die ungewöhnliche Freundschaft zwischen einem Esel und einem Ritter, die gemeinsam die Geheimnisse des Spukhauses enthüllen wollten. Sie wanderten durch endlose Korridore, vorbei an flüsternden Schatten und durch Zimmer, in denen die Zeit still zu stehen schien.

Ihre Reise war nicht ohne Gefahren. Sie begegneten Gespenstern, die in den Fluren ihr Unwesen trieben, und Rätseln, die ihren Verstand auf die Probe stellten. Doch Ernesto und Sir Leonard ließen sich nicht beirren. Ihre Entschlossenheit, kombiniert mit Ernestos scharfsinnigem Verstand und Sir Leonards tapferem Herz, ließen sie alle Hürden überwinden.

In den tiefsten Tiefen des Hauses stießen sie schließlich auf die Kreatur, die den Schatz bewachte – ein Drache, dessen Schuppen im Dunkeln schimmerten.

– Mutige Reisende, warum stört ihr meinen ewigen Schlaf? – fragte der Drache mit einer Stimme, die stärker war als das Grollen des Donners.

– Wir suchen den Schatz, von dem gesagt wird, er sei in deinem Besitz. Wir bitten dich, ihn uns zu übergeben, so können wir unser Dorf von der Armut befreien, die es heimsucht – erklärt Sir Leonard, während Ernesto mutig an seiner Seite stand.

Der Drache musterte die beiden lange und nachdenklich. Dann, mit einem tiefen Seufzer, der das ganze Haus erzittern ließ, sprach er erneut.

– Euer Mut und eure Entschlossenheit haben mich überzeugt. Ich bewache diesen Schatz seit Jahrhunderten, doch nie zuvor hat jemand es aus den richtigen Gründen gesucht. Ich werde euch den Schatz übergeben, unter der Bedingung, dass ihr ihn weise nutzt.

Mit diesen Worten offenbarte der Drache den Schatz, einen Haufen Goldmünzen und Juwelen, deren Glanz die Dunkelheit des Raumes erhellte. Ernesto und Sir Leonard versprachen, den Schatz zum Wohle ihres Dorfes zu nutzen.

Als sie in ihr Dorf zurückkehrten, wurden sie als Helden gefeiert. Der Schatz reichte aus, um das Dorf aufzubauen und für viele Jahre Wohlstand zu garantieren. Ernesto und Sir Leonard wurden als Beweiser dafür geschätzt, dass Mut, Freundschaft und ein reines Herz jede Dunkelheit überwinden können.

Und so lebten Ernesto und Sir Leonard noch viele Jahre, ihre Freundschaft stärker als je zuvor, immer bereit für das nächste Abenteuer, das hinter der nächsten Ecke lauern mochte.

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