In der verborgenen Ecke einer geschäftigen Stadt gab es ein altes Theater, wie es prächtiger und geheimnisvoller nicht sein konnte. Mit samtig roten Vorhängen, die Geschichten aus längst vergangenen Zeiten flüsterten, und goldenen Verzierungen, die im gedämpften Licht funkelten, wirkte dieser Ort gleichzeitig einladend und rätselhaft. Inmitten von all dem Prunk stand ein Einsames Fernsehgerät auf einer kleinen Bühne, dessen Bildschirm dunkel blieb und der Zeit zu trotzen schien.
In diesem zauberhaften Theater wohnte ein besonderes Wesen namens Ein Affe. Ein Affe war keine gewöhnliche Kreatur, denn es hatte eine leuchtend gelbe Farbe und konnte an den höchsten Kronleuchtern schwingen, als wäre es ein Kind des Zirkus. Nun, Ein Affe liebte es, dem Publikum eine Freude zu machen, doch jetzt, da das Theater leer und still war, fühlte es sich ein wenig verloren.
Eines bemerkenswerten Abends, als der Mond hoch am Himmel stand und nur das schwache Schimmern der Sterne das Theater erleuchtete, hörte Ein Affe ein merkwürdiges Geräusch aus den Tiefen des Zuschauerraums. Es war ein sanftes Knurren, das sowohl neugierig als auch besänftigend klang.
— Hallo? Ist dort jemand? — rief Ein Affe mutig in die Dunkelheit.
Eine Gestalt schälte sich langsam aus den Schatten, groß und furchteinflößend, mit wuscheligem Fell und leuchtenden Augen, die wie zwei Glühbirnen in der Finsternis funkelten. Ein Monstrum, könnte man meinen! Aber Ein Affe, tapfer und neugierig, zögerte nicht, sich dieser Kreatur zu nähern.
— Wer bist du? — fragte Ein Affe mit einer Stimme, die vor Aufregung bebte.
— Ich bin Ein Monster, das sich aus Versehen hierher verirrt hat — sagte die Gestalt sanft, ihre Stimme so tief und beruhigend wie das Echo einer alten Glocke.
Ein Monster betrachtete das Fernsehgerät auf der Bühne und seufzte schwer. Ein Affe kletterte behände herab und gesellte sich zu der großen Kreatur, dessen Größe nun weniger beängstigend wirkte.
— Was ist das mit dem Fernseher? — fragte Ein Affe, während es versuchte, auf dessen Bildschirm zu tippen.
— Das ist ein besonderer Fernseher, er zeigt nicht die Gegenwart, sondern die Träume, die sich noch erfüllen müssen, — erklärte Ein Monster mit einem Blick, in dem sich Hoffnung und Geduld mischten.
Ein Affe hüpfte aufgeregt auf und ab. Träume sichtbar machen? Was für eine erstaunliche Idee! Doch kein Bild wollte auf dem alten Fernseher erscheinen.
— Du musst geduldig sein, — erinnerte Ein Monster. — Gute Dinge kommen zu denen, die die Ruhe bewahren und warten können.
Ein Affe setzte sich neben das Fernsehgerät und schaute zum Monster auf, dessen Augen in stiller Weisheit glänzten. Stunden vergingen, in denen beide Figuren nebeneinander saßen, die Stille des Theaters genießend und auf ein Zeichen wartend.
Die Zeit verstrich ohne ein einziges Flackern des Bildschirms. Ein Affe fühlte sich entmutigt und sah zu Ein Monster, das weiterhin geduldig und fest wartete.
— Verliere nicht den Mut, — sagte Ein Monster. — Was wir am meisten wünschen, zeigt sich oft nicht sofort. Wir müssen vertrauensvoll ausharren.
Und so verging die Nacht, eine ungewöhnliche Freundschaft zwischen Ein Affe und Ein Monster entstand in der stillen Dunkelheit des Theaters. Als die ersten Strahlen der Morgensonne durch die hohen Glasfenster schlichen, begann der Bildschirm des Fernsehgeräts zu flackern und erhellte ihre Gesichter mit einem sanften Leuchten.
Ein Bild erschien langsam auf dem Bildschirm – es war das Theater selbst, erfüllt von lachenden Kindern und begeisterten Zuschauern. Ein Affe und Ein Monster sahen, wie sie gemeinsam auf der Bühne standen, Kunststücke vorführten und Freude verbreiteten.
Ein Affe erkannte, dass Geduld tatsächlich eine Tugend war und dass Träume Zeit brauchten, um sich zu entfalten. Zusammen mit Ein Monster beschloss Ein Affe, auf diesen Moment zu warten, der Traum eines vollen Theaters, einer Bühne des Lächelns und der Heiterkeit.
Und so endet unsere Geschichte, nicht mit einem Ende, sondern mit der Vorstellung eines Anfangs, der Beginn vieler Abenteuer, die noch im Wartesaal der Träume auf Ein Affe und Ein Monster warten.