In dem kleinen Dorf am Fuße des großen, alten Berges, über den sich sagenumwobene Geschichten rankten, lebte ein Zauberer, bekannt als Ein Zauberer. Er oder sie – das war den Dorfbewohnern nicht ganz klar – besaß Kräfte, die weit über die Vorstellungskraft eines jeden hinausgingen. Denn Ein Zauberer zog nicht nur Kaninchen aus einem Hut oder ließ Blumen in der Luft erscheinen, nein, Ein Zauberer konnte die Jahreszeiten mit einem Fingerschnippen wechseln und Sternschnuppen in den Himmel zaubern, nur um Kinderaugen zum Leuchten zu bringen.
Eines Tages, als die Sonne ihren goldenen Schimmer über die Baumwipfel fließen ließ und die Schatten länger und länger wurden, erhielt Ein Zauberer einen geheimnisvollen Brief, der mit einem altmodischen Siegel versiegelt war. Mit einem eleganten Fingerschwung löste er oder sie die Siegellack-Rosette und las den Brief, der nur vier Worte enthielt: „Treff mich beim Berg.
Geführt von seiner oder ihrer unerschütterlichen Neugierde, machte sich Ein Zauberer kurz darauf auf den Weg zu Ein Berg, der nicht nur das Dorf, sondern auch viele Mythen beherrschte. Die Spitze war oft in Wolken gehüllt, und es hieß, dass dort, wo die Erde den Himmel zu berühren schien, die Grenze zwischen unserer Welt und einer verborgenen, magischen Dimension verlief.
Am Fuße des Berges begegnete Ein Zauberer Einem Opa, einem weisen Alten mit einem Gesicht wie von Falten geschnitzt und einem Blick, tief und ruhig wie ein Bergsee. Der Opa saß auf einem umgestürzten Baumstamm, in seine Gedanken vertieft und schien auf jemanden zu warten.
— Willkommen, mein weiser Freund, sprach der Zauberer, während die Luft um sie mit einer knisternden Aura der Erwartung vibrierte.
— Ah, Zauberer, ich habe lange auf dich gewartet, erwiderte der Opa mit einer Stimme, die klang, als ob sie Geschichten aus vergangenen Zeiten erzählte.
— Du hast mich gerufen? fragte der Zauberer, während ein Schmetterling tanzend auf seiner oder ihrer Schulter landete.
— Ja, tatsächlich. In unseren Bergen liegt ein altes Geheimnis verborgen, und ich glaube, es ist an der Zeit, es zu enthüllen. Aber Vorsicht, nur jemand mit reinem Herzen kann das Geheimnis ergründen, mahnte der Opa.
So begann das Abenteuer, das Ein Zauberer und Ein Opa miteinander verband. Der Opa, der ein Hüter vergessener Sagen war, erzählte von einem alten Foto, das den Schlüssel zu einem unschätzbaren Schatz barg, nicht von Gold oder Juwelen, sondern von einem längst verloren geglaubten Wissen, das die Welt verändern könnte.
— Dieses Foto, mein Freund, ist seit Generationen in meiner Familie. Es zeigt ein Bild unserer Berge so, wie sie vor Jahrhunderten waren, jedoch mit einem Merkmal, das heute nicht mehr zu finden ist, erklärte der Opa und holte sorgfältig ein vergilbtes, aber liebevoll bewahrtes Bild hervor.
Der Zauberer musterte das alte Foto. Ein Berg war dort zu sehen, ein draufgemalter Pfad führte zu einem versteckten Portal, das heute von keinem Auge mehr erspäht werden konnte.
— Ich spüre die Magie, die von diesem Bild ausgeht. Es scheint, als hätte es mehr zu erzählen, als es auf den ersten Blick preisgibt, sinnierte Ein Zauberer.
— Genau das ist es! Du musst den Pfad finden, der uns zu dem Portal führt, und das Geheimnis lüften, sagte der Opa, während die Sonne langsam am Himmel herabsank und die Welt in ein warmes, orangenes Licht tauchte, das Magie verhieß.
— Dein Herz und dein Verstand sind weise, aber die Reise wird gefahrenvoll sein. Ich fühle die Schwere der Aufgabe, die vor uns liegt, erwiderte der Zauberer.
Tagelang studierten Ein Zauberer und Ein Opa das Foto, betrachteten jedes noch so kleine Detail und verglichen es mit der realen Landschaft. Sie kletterten über Felsen, durchquerten Bäche und folgten der flüsternden Stimme des Windes, der an ihren Ohren vorbeiraunte und die Blätter der Bäume zum Rascheln brachte.
An einem Abend, als die Sterne zu einem glitzernden Teppich über ihnen verschmolzen, entdeckte Ein Zauberer endlich eine alte, überwachsene Pfadspur. Mit Aufregung im Herzen folgten sie ihr, bis sie vor einer massiven Felswand standen.
— Wir müssen einen Weg durch diesen Stein finden, murmelte der Zauberer, während seine oder ihre Hände über den kalten Fels strichen.
— Vertraue der Magie in dir, Zauberer. Du wirst den richtigen Weg finden, sprach der Opa mit einer bekräftigenden Ruhe.
In dem Moment, als Ein Zauberer in tiefster Konzentration mit geschlossenen Augen stand, begann der Fels zu leuchten. Zauberhafte Symbole, ähnlich denjenigen auf dem alten Foto, erschienen auf der Steinfläche. Mit sacht bewegten Händen führte der Zauberer eine uralte Geste aus und das Licht wuchs, bis es die Nacht erhellte.
— Unvorstellbar, raunte der Zauberer voller Ehrfurcht.
Ein verborgenes Portal öffnete sich, und sie betraten eine Kammer, in der die Zeit stillzustehen schien. Die Wände waren bedeckt mit Wandmalereien, die Geschichten von vergangenen Zivilisationen erzählten, von Heldentaten und Magie, die der Welt einst bekannt war.
— Das ist das Wissen, das wir suchen. Die Erzählungen unserer Vorfahren bewahrt für die Ewigkeit, flüsterte der Opa.
Gemeinsam verbrachten sie viele Stunden damit, die alten Geschichten zu lernen und zu verstehen. Der Zauberer wusste, dass dieses Wissen nicht nur für ihn oder sie allein bestimmt war, denn wahre Magie liegt darin, sie mit der Welt zu teilen.
Als sie das Geheimnis gelüftet hatten, schlossen sie das Portal wieder und verließen den Berg, bereit, das erlernte Wissen mit Großzügigkeit und Weisheit zu nutzen.
In den darauffolgenden Tagen blühte das Dorf auf wie nie zuvor. Ein Zauberer nutzte die alten Magien, um das Land zu heilen, den Menschen Freude zu bereiten und die Welt ein kleines bisschen wunderbarer zu machen.
Und so ging die Legende vom Zauberer, dem Opa und dem Geheimnis des Berges von Generation zu Generation weiter, eine Geschichte voller Magie, Weisheit und der Kraft der Freundschaft.