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Im Meer der Farben

In unermesslicher Tiefe, wo die Sonnenstrahlen wie goldene Bänder durch das sanft wiegende Wasser tanzten, befand sich das Reich von Das Meer. Das Meer war nicht wie jedes andere; es war ein Ort voller Wunder und Geheimnisse, wo farbenprächtige Korallen wie Juwelen in den Tiefen funkten und allerlei Meeresbewohner in Harmonie miteinander lebten.

An diesem Ort, einige Wellen weit entfernt vom Festland, flatterte Ein Schmetterling, dessen Flügel so durchscheinend wie die Oberfläche des Wassers waren und in den prächtigsten Farben leuchteten, sobald sie das Licht küssten. Ein Schmetterling war besonders, denn im Gegensatz zu seinen Gefährten, die an Land lebten, hatte er sein Zuhause in den luftigen Bläschen einer Unterwasserwelt gefunden.

Eines Tages entdeckte Ein Schmetterling etwas Merkwürdiges, das sanft wiegend auf dem Meeresboden ruhte. Es war rund und hatte die Farbe der Algengärten, doch es schimmerte im Licht ganz anders als die Schätze, die er kannte. Es war Ein Fußball, der auf wundersame Weise aus der Menschenwelt hierher gelangt war.

— Hallo? Kannst du sprechen? fragte Ein Schmetterling neugierig und umkreiste das seltsame Ding. Als keine Antwort kam, berührte er es vorsichtig mit einer Flügelspitze. Zu seiner großen Überraschung rollte der Ball davon und sprang gegen einen Felsen, bevor er wieder zur Ruhe kam.

Ein Schmetterling war fasziniert. In den nächsten Tagen experimentierte er mit dem Fußball, lernte ihn zu stoßen, zu drehen und sogar in die Höhe zu befördern. Er trainierte jeden Tag, fand Freude in der Bewegung und der Kunst, den Ball zu beherrschen.

— Du bist ja richtig talentiert! rief eines Tages eine kleine Seepferdchen-Dame, die seine Kunststücke bewundert hatte.

— Danke! sagte Ein Schmetterling stolz. Es macht viel Spaß!

Jedes Mal, wenn Ein Schmetterling kickte und hüpfte, sammelten sich mehr Bewohner des Meeres um ihn, die staunten und lachten. Die kleinen Fische jubelten, die Krabben klatschten mit ihren Scheren und selbst die zurückhaltenden Muscheln schienen sich zu öffnen, um einen Blick zu erhaschen.

Das Schmetterling und der Fußball wurden bald zu den Lieblingen des Meeres. Doch es kam der Tag, an dem ein Problem die bunte Unterwasserwelt erschütterte. Eine dunkle Strömung drohte, das Gleichgewicht des Riffs zu zerstören. Es war eine Strömung, so stark und unbarmherzig, dass sie das Zuhause vieler Meeresbewohner vernichten konnte.

— Wir müssen etwas tun! sagten die Delfine, deren Intelligenz bekannt war.

— Aber was? fragte ein besorgter Tintenfisch.

— Wir müssen die Strömung umleiten, schlug Ein Schmetterling vor.

— Und wie gedenkst du das zu tun? zischte eine alte Schildkröte misstrauisch. Du bist doch nur ein Schmetterling!

— Es ist wahr, ich bin nur ein Schmetterling, erwiderte er ruhig. Aber zusammen mit meinen Freunden und diesem Fußball könnten wir es schaffen. Wir müssen Barrieren aufbauen, und vielleicht könnte der Ball uns dabei helfen.

Die Tiere des Meeres waren skeptisch, aber Ein Schmetterling hatte ihre Herzen mit seiner Leidenschaft und seinem Einsatz gewonnen. So entschlossen sie sich, zu helfen.

Tage und Nächte arbeiteten sie, bauten Barrieren aus Steinen und Muscheln, lenkten mit List und Kraft die finstere Strömung vom Riff weg. Der Fußball wurde zu einem Werkzeug, das half zu messen und zu prüfen, wo die Strömung am stärksten war. Ein Schmetterling führte sie an, sein Glaube unerschütterlich, seine Arbeit unbeirrt.

— Du hast es geschafft! riefen die Seeanemonen, als die Strömung sich endlich zu teilen begann und harmlos um das Riff strömte.

Ein Schmetterling, erschöpft, aber glücklich, sah zu, wie das Meer wieder in seinen gewohnten Rhythmen schaukelte. Arbeit lohnt sich, dachte er mit einem Lächeln, während die Sonne in den ruhigen Wellen glänzte und die Flügel aller Schmetterlinge an Land erhellte.

Von da an war der Fußball nicht nur ein Spielzeug, sondern ein Symbol für die harte Arbeit und die Gemeinschaft, die das Riff gerettet hatte. Und Ein Schmetterling erzählte noch oft die Geschichte, wie jeder Beitrag wichtig ist – egal, wie klein oder groß jemand ist.

In Das Meer, wo jeder Tropfen zum Ozean beiträgt, lebte Ein Schmetterling weiter, umgeben von Freunden und der Gewissheit, dass Einsatz und Hingabe immer ihre Früchte tragen.

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